Auf unseren Reisen hatten wir die Gelegenheit, das Keltenmuseum in Hochdorf / Enz zu besuchen. Nicht allzu groß, zeigt es viele Repliken und Exponate aus einem nahe gelegenen Grabhügel, in dem um 550 vor Christus ein „Fürst“ der Hallstattkultur bestattet wurde. Ihm wurde das Keltenmuseum Hochdorf gewidmet, dessen Gebäude von einem, der Kontur des Grabhügels nachempfundenen, Bogen überspannt wird.
Das Keltenmuseum Hochdorf
In verschiedenen Abteilungen werden zahlreiche Exponate der keltischen Zeit, wie Alltagsgegenstände, Textilfragmente in Leinenbindung und Köperbindung, Schmuck- und Kleidungsrekonstruktionen, gezeigt. Informatives Filmmaterial im kleinen Kinosaal runden den Besuch im Keltenmuseum Hochdorf ab.
Einzigartig ist die Rekonstruktion der Grabkammer des Keltenfürsten. Es stellt, mit einer mystischen Stimmung erzeugenden Lichtinstallation, das Highlight des Museums dar.
Der Außenbereich des Keltenmuseum Hochdorf wurde als ein kleines Freilichtmuseum angelegt. Neben keltischen Grubenhäusern, einem kühlenden Erdkeller und begehbaren Gemeinschaftshäusern gestaltet, informiert ein Beet über die Pflanzen der damaligen Zeit, wie z. B. das blau färbende Waid.
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Der Grabhügel nahe dem Keltenmuseum Hochdorf
800 Meter vom Keltenmuseum in Hochdorf entfernt liegt der Grabhügel, in dem der Keltenfürst bestattet war. Dieser ist bequem, in 10 Minuten zu Fuß, vom Keltenmuseum Hochdorf aus erreichbar. Über die Jahrhunderte verflacht, wurde er 1987 rekonstruiert. Mit einer Höhe von 6 Metern und einem Durchmesser von 60 Metern, bietet der Grabhügel einen idealen Aussichtspunkt auf den nahe gelegenen Hohenasperg. Dort vermutet man den ehemaligen Fürstensitz.
Erst 1968 wurde das Fürstengrab entdeckt und bot den Archäologen einen unbeschreiblichen Anblick. Die von Steinblöcken bedeckte 4,7 x 4,7 Meter große und noch unberührte Grabkammer, enthielt neben textilen Fragmenten, eine Vielzahl von Gold- und Bronzegegenständen. Die reichen Grabbeigaben sollten den Keltenfürsten in der anderen Welt, ein herrschaftliches Leben ermöglichen. So der keltische Glaube.
Ausgestattet war die hölzerne Grabkammer des Keltenfürsten von Hochdorf reichhaltig. Gebettet war der Tote auf einer Sitzbank aus Bronze, die im Original im Landesmuseum Württemberg zu finden ist. Der Fürst trug Fibeln aus Gold, Goldarm- und Halsreifen, ein Pflegeset aus Rasiermesser, Kamm und Nagelschneider. Umgeben war die Sitzbank, die einer heutigen Couch ähnlich ist, von einem reich beladenen Prunkkarren. Der Prunkkarren barg Dinge des Alltags wie Bronzeschüsseln, Waffen und Armreifen. Die Wände der Grabkammer waren mit Wandteppichen behangen. An der Rückseite der Kammer wurden neun Trinkhörner gefunden. Das persönliche Trinkgefäß des Fürsten findet man dessen Kopfhöhe. Ein reich verziertes Horn, mit über 5 Litern Fassungsvermögen.
Zu des Toten Füßen findet sich ein großer griechischer Bronzekessel, der die weitreichenden Handelsbeziehungen der Kelten belegt.
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Keltenmuseum Hochdorf/Enz
Gemeinde Eberdingen
Keltenstraße 2
71735 Eberdingen-Hochdorf/Enz
Tel.: 07042 / 78911
Dienstag bis Freitag: 9.30 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage durchgehend 10.00 bis 17.00 Uhr
Montag geschlossen